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20 Route. 2. BELGRAD. Von Budapest

Hauptpost & Telegraph (Pl. C 8), Theaterplatz. Briefe ins Ausland
25 (Ungarn 10, Österreich und Bulgarien 15) Para, Postkarten 10 Para.

Droschken: ¼ St. 1 fr., jede folgende ¼ St. 50 c., nach Eintritt der
Dunkelheit das Doppelte; vom Bahnhof 2 fr., nachts 4 fr., Gepäck 50 c.;
nach Toptschider und zurück 6 fr. Elektr. Straßenbahn (5-25 c.; eine
Fahrt ist zur Orientierung zu empfehlen): Zentralstation Ecke der Kralj
Milanowa- und Alexandrowastraße (Pl. C 4), andere am Bahnhof (Pl. B C 5),
Dampfbootlandeplatz (Pl. A 3). Park Kalemegdan (Pl. B 2), Markt (Kraljew
Trg; Pl. B 3), Theater (Pl. C 3). Von der Zentralstation nach Toptschider
in 25 Min. für 25 c.

Bäder: in der Duschanowa-(Pl. C 2) und in der Bosanskastraße (Pl. B C 4),
in beiden Bad -2 fr.; gute Flußbäder in der Save (20-25 c.). In den
Läden an der Fürst Michaelstraße (Pl. B 3) und am Marktplatz (Pl. B 2, 3)
Waffen, Decken, Teppiche (diese beim Frauenverein, Fürst Michaelstr. 19),
nicht billig. Bücher usw. bei Mita Staitch, Fürst Michaelstraße. Gute
Cigaretten (Staatsmonopol), 20 Stück 1 fr. 10 und 1 fr. 30.

Konsulate. Deutsches Reich (Pl. C D 4): Jentzsch, Milanstraße 59 (9-12
Uhr); Österreich-Ungarn (Pl. B 3; 10-12 Uhr): S. Joannovics, am Park Kale-
megdan
; Niederlande: L. Kosztowitsch, Generalkonsul.

Deutsche Evangelische Kirche (Pl. B 3), W. Karatsch-Str.; kathol.
Kapelle
in der Österreich.-ung. Gesandtschaft.

Geld. Man rechnet nach Dinars (Franken) zu 100 Para (Centimes) oder
5 Piaster (5, 10, 20 Para in Nickel; ½, 1, 2 u. 5 Dinars in Silber; Kupfer-
münzen
sind außer Verkehr gesetzt). Gold und österreichisches Geld, das
nicht überall gern angenommen wird (2 K = 2 fr. 10 c. bis 2 fr. 25 c.), setzt
man, des Agios halber, am besten beim Wechsler um.

Die serbo-kroatische Sprache gehört zur slawischen Sprachfamilie und
wird von den zur griech.-kathol. Kirche gehörenden Serben mit dem cyrilli-
schen
Alphabet entstammenden Buchstaben (den russischen ähnlich) ge-
schrieben
(vgl. S. 26): а, a; б; b; в v; w; г, g; д d; ђ gj (wie dschj); е, e;
ж, ž (wie franz. j); з, z (weiches s); и, i; ј, j; к, k; л, l; љ lj (mouilliert);
м, m; н, n; њ, nj (mouilliert); о, o; п, p; р, r; с, s; т, t; ћ, č (wie tj);
у, u; ф, f; х, h; ц, c (wie z, tz); ч, č (wie tsch); џ, (wie dj); ш, š (wie
sch). Deutsch wird ziemlich viel gesprochen.

Bei beschränkter Zeit (1 Tag): vorm. Dortschol, Marktplatz,
Milanstraße; nachm. Toptschider; gegen Abend Park Kalemegdan.

Belgrad (122m), serb. Beograd, ung. Nándor-Fejérvár, die Haupt-
und Residenzstadt des Königreichs Serbien, Sitz des serbischen
(griech.-kath.) autonomen Metropoliten, mit über 70000 Einw., liegt
malerisch auf einer von der (hier 750m breiten) Donau und der
(400m br.) Save gebildeten Landzunge am s.ö. Fuße des Festungs-
hügels
, eines gegen N. sanft, gegen W. steil (47m) abfallenden Kalk-
steinfelsens
an der Savemündung.

Geschichte. Belgrad nimmt die Stelle der römischen Lagerstadt Singi-
dunum
ein, des Ausgangspunkts des mösischen Donau-Grenzwalles und wich-
tiger
Heerstraßen nach Byzanz, Dacien und Pannonien. Im Mittelalter war
der Ort abwechselnd im Besitz der Avaren (seit 582), der Serben, die seit
dem VII. Jahrh. das verödete Savegebiet besiedelten und die Feste Weißes
Schloß, Beli-Grad, latein. Alba Graeca, nannten, der Bulgaren, der Ungarn,
der Byzantiner, seit dem XIV. Jahrh. neuerdings der Serben; nach 1427 von
den serbischen Fürsten an Ungarn abgetreten war er als starke Grenz-
festung
namentlich während der Türkenkriege von größter Wichtigkeit.
Sie wurde 1456 von Hunyadi gegen Mohammed II. erfolgreich verteidigt,
1521 von Suleïman II. erobert, 1688 von Max Emanuel von Bayern, 1717
von Prinz Eugen, 1789 von Laudon, 1806 von den Serben genommen; doch
erhielt sie die Pforte in den Friedensschlüssen stets zurück. 1841 wurde
die Zentralverwaltung Serbiens, 1842 auch die höheren Schulen nach der
Stadt Belgrad verlegt; die Festung blieb aber noch bis 1867 türkisch.